Wir gedenken an den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren

Heute vor 80 Jahren erhoben sich die Kämpferinnen und Kämpfer des Warschauer Ghettos zum Widerstand gegen die mordenden deutschen Besatzer.

„Was passiert ist, hat unsere kühnsten Träume übertroffen. Die Deutschen sind zweimal aus dem Ghetto geflohen … Ich habe das Gefühl, dass großartige Dinge passieren, und was wir gewagt haben, ist von großer, enormer Bedeutung.“

Mit diesen Worten beschreibt der Kommandant der jüdischen Kampforganisation ZOB, Mordechai Anielewicz, die Tapferkeit und den Kampfgeist der jüdischen Widerstandkämpfer*innen. Genau heute vor 80 Jahren erhoben sich die Jüdinnen*Juden im Warschauer Ghetto gegen die Nazis. Der Aufstand war Teil eines vielfältigen jüdischen Widerstandes gegen die unmenschlichen Verhältnisse und die beispiellosen Verbrechen des Nationalsozialismus. Es war der größte Aufstand und wurde zum Symbol des Kampfes der Unterdrückten gegen die faschistische Barbarei. Viele waren sich der Aussichtslosigkeit ihres Kampfes bewusst, sahen ihn aber als Symbol ihrer menschlichen Würde.

Bis 1939 beherbergte Warschau mit 350.000 Menschen die größte jüdische Gemeinschaft in Europa. Während des Holocausts wurden die Bewohner*innen in ein völlig überfülltes, ummauertes Ghetto zusammengepfercht. Die meisten von ihnen wurden bis Ende 1942 in den Vernichtungslagern Treblinka und Sobibor ermordet, wie über 90% der über 3 Millionen Jüdinnen*Juden in Polen. Einige Hundert bis Tausend, vor allem junge Menschen, setzten sich trotz ihrer waffenmäßigen Unterlegenheit zur Wehr und konnten den heldenhaften Aufstand fast einen ganzen Monat lang aufrechterhalten. Der Aufstand endete, nachdem die Nazis das Ghetto wahllos bombardierten und die Häuser, in den sich unbewaffnete Zivilist*innen aufhielten, systematisch niederbrannten.

Der Aufstand gilt bis heute als wichtiges Erbe für das jüdische Selbstverständnis und symbolisiert die Kraft des menschlichen Geistes in aussichtslosen Situationen. Wir gedenken allen Opfern der NS-Terrorherrschaft und werden die Erinnerung an den jüdischen Widerstand aufrechterhalten. Nieder wieder Faschismus!

In all ihrer Verzweiflung und Trauer und Ausweglosigkeit organisierten sie sich im Untergrund. Und als am 19. April 1943, am Vorabend des Pessach-Festes, die “Aktion der endgültigen Liquidierung” startete, erhoben sie sich und begannen den Widerstand. Auch wenn sie den Besatzern in Anzahl und Ausrüstung weit unterlegen waren, sie waren schließlich nur notdürftig bewaffnet, leisteten sie wochenlang erbitterten Widerstand. Der Aufstand im Warschauer Ghetto wurde zum Vorbild für viele Jüdinnen und Juden in Europa. Er endete damit, dass die Nazis das Ghetto Block für Block niederbrannten. Bis es dem Erdboden gleich war.

Uns mahnt dieser Tag: Wir müssen uns Hass und Hetze, Antisemitismus und Rechtsextremismus, Despotismus immer und überall entgegenstellen.

(zit. n.: https://www.facebook.com/nrwjusos; https://www.facebook.com/SPD)