Der Zugang zu sozialen und finanziellen Hilfen im Alltag ist auch für wohnungs- und obdachlose Menschen nur mit einem Personalausweis möglich, oft fehlt dieser aber. Um den Zugang zu erleichtern und den bisherigen Verwaltungsaufwand zu verringern, regt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen deshalb an, Personalausweise für diese Zielgruppe kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Ein entsprechender Antrag ist für die nächste Sitzung des Sozialausschuss gestellt.

„Menschen, die von Wohnungs- oder Obdachlosigkeit betroffen sind, haben es in vielen Lebenslagen ziemlich schwer. Obwohl unser Hilfesystem gut aufgestellt ist, benötigt man für den Zugang ins System in der Regel immer einen Personalausweis. Die Erfahrungen aus der Obdachlosenarbeit zeigen aber, dass eben oft kein Ausweis vorgelegt werden kann. Das Dokument wird aber dringend für den Zugang zu Sozialleistungen benötigt oder um eine Postadresse zu bekommen. Die Gebühren zur Neuausstellung sowie zur Anfertigung eines vorläufigen Personalausweises, bedeuten eine weitere unnötige Hürde für Obdachlose“, schildert Michaela Heuser, Mitglied der SPD-Fraktion im Sozialausschuss.

„Der Verzicht auf die Erhebung von Gebühren bei der Erstausstellung eines Personalausweises wird bereits in Bremen und Saarbrücken erfolgreich praktiziert. Die Kosten für die Kommunen belaufen sich im Jahr auf einen niedrigen vierstelligen Betrag. Auch der Großstadt Essen, die den Titel „Soziale Stadt“ für sich beansprucht, stünde diese unkomplizierte und preiswerte Hilfe gut zu Gesicht. Zumal ein erheblicher Verwaltungsaufwand und somit Mehrkosten für die Jobcenter und Bürgerämter bei diesem Vorhaben wegfallen würden.“ ergänzt Julia Jankovic stellvertretende Fraktionsvorsitzende und neue Vorsitzende des Sozialausschusses.