Kein Vergeben – kein Vergessen: 3 Jahre Hanau

Wir gedenken und erinnern uns heute an Ferhat, Hamza, Said Nesar, Vili Viorel, Mercedes, Kaloyan, Fatih, Sedat und Gökhan. Diese neun Menschen wurden heute vor drei Jahren bei einem rassistischen Terroranschlag in #Hanau getötet. Wir wollen an sie erinnern und ihren Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aussprechen.

Der rassistische Anschlag reiht sich in die Geschichte rassistischer und rechtsextremer Gewalt in der BRD ein. Bis heute kämpfen die Überlebenden und Familienmitglieder der Ermordeten für eine lückenlose Aufklärung und Gerechtigkeit. Während sie das tun, schwächt der zu Beginn wahrgenommene Solidaritätsaufschrei der weißen Mehrheitsgesellschaft und von Politiker*innen ab.

Zwischen Verzweiflung, Wut, Trauer und Hoffnung geben die Familien nicht auf und bleiben auf dem Pfad der Gerechtigkeitssuche und halten dabei das Gedenken an die Opfer aufrecht. Der 19. Februar sollte uns allen eine Mahnung sein. Eine Mahnung, dass die gesellschaftliche und politische Ignoranz gegenüber dem stetig wachsendem strukturellen und institutionellen Rassismus Leben kostet, kollektive Traumata entstehen lässt und Familien zerreißt.

Der 19. Februar hat sich in das kollektive Gedächtnis von Migrant*innen und rassifizierter Menschen eingebrannt – es braucht mehr als nur symbolische Solidaritätsbekundungen. Es braucht eine konsequente und flächendeckende Politik gegen Rassismus, die die Sicherheit von Betroffenen in den Blick nimmt und die gesellschaftliche sowie institutionelle Ignoranz auflöst.

Wir stehen solidarisch an der Seite der Familien und Freund*innen – „tot sind wir erst, wenn man uns vergisst“ (Ferhat Unvar)

Rechtsextremismus ist die schlimmste Bedrohung unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Hetze und Gewalt, Anfeindungen und Ausgrenzung – all das erleben viele Menschen in der Gesellschaft tagtäglich. Lasst uns gemeinsam alles daran setzen, unsere Demokratie und unser freies und friedliches Zusammenleben zu verteidigen und zu stärken.