Die Mitglieder der SPD Holsterhausen stimmten einstimmig auf ihrer Mitgliederversammlung am 06.10.2022 für die Unterstützung des Boykotts gegen die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Die Menschenrechtslage in Katar ist katastrophal, beim Bau der Stadien sind tausende Arbeiter ums Leben gekommen, Frauen werden als Menschen zweiter Klasse massiv unterdrückt und queere sowie homosexuelle Menschen werden gnadenlos verfolgt. Die SPD Holsterhausen möchte sich den vielen Fan-Initiativen, Vereinen und Verbänden anschließen, die sich gegen Sportveranstaltungen in Diktaturen und autokratischen Staaten engagieren und sich gegen die Kommerzialisierung des Fußballs sowie gegen die Korruption in der FIFA einsetzen.
Der Vorsitzende der SPD Holsterhausen, Benno Justfelder, macht deutlich, dass es „uns Sozialdemokrat*innen um eine klare Haltung geht. Dabei sind wir nicht so naiv zu glauben, dass die Fußball-WM angesagt werden wird oder der DFB auf seine Teilnahme an der WM in Katar verzichten wird. Aber wir möchten als Sozialdemokrat*innen wie Millionen anderer Menschen auch klar zeigen, dass die FIFA und ihre angeschlossenen Verbände eine rote Linie mit der Vergabe an Katar überschritten haben.“
Die SPD Holsterhausen ist nicht die einzige sozialdemokratische Organisation, die diese Fußball-WM in Qatar 2022 boykottieren, z.B. die SPD Berlin oder der menschenrechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Schwabe.
Die SPD Holsterhausen sieht verschiedene Möglichkeiten für die Stadt, Vereine, Verbände, Fan-Initiativen, gastronomische Betriebe und Einzelpersonen klare Zeichen für die Kritik an der Fußball-WM in Qatar zu zeigen. Die Stadtverwaltung Essen sollte keine öffentlichen Flächen für Public Viewing-Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.
In Qatar sind auf den Baustellen der WM-Stadien bis zu 15.000 Arbeiter wegen mangelnder Sicherheit ums Leben gekommen. Menschenrechte gibt es nicht.
Wir geben uns nicht der Illusion hin, dieses Turnier weder zu verhindern noch den DFB zum Verzicht auf die Teilnahme an diesem WM-Spektakel zu bewegen. Unser Boykott richtet sich an die Fußball-Fans und Vereine, Wirtinnen und Wirte in Deutschland und besonders im Ruhrgebiet mit speziellen Aktionen ihrem Unmut über dieses Turnier Ausdruck zu verleihen. Unser Boykott richtet sich gegen die FIFA und ihrem durch Korruption, Vetternwirtschaft und großen Kommerz entstandenen Machtapparat mit mafiösen Strukturen.
Alle haben die Möglichkeit durch ihr Tun oder Nichttun den Boykott gegen die WM 2022 zu untertstützen:
- Keine Reise nach Katar
- Fernbleiben von Public Viewings auf großen Plätzen oder in der Kneipe vor der Tür
- Kein Kauf von Produkten der Firmen, die diese WM sponsern (z.B. Coca Cola / Adidas / Wanda / Hyundai / Visa / Qatar Airways / McDonalds / Budweiser / VIVO)
- Kein Kauf von Waren mit dem WM-Logo
- Kein Kauf von Waren der Firmen, die aktiv Werbung für das WM Turnier in Katar betreiben
- Massenhafte Verbreitung von Mails und Briefen an FIFA, UEFA und DFB
In Zukunft dürfen keine WM Turniere mehr in Staaten mit menschenverachtenden Systemen wie Katar, Russland, usw. vergeben werden. Der totalen Kommerzialisierung des Sports und insbesondere des Fußballs muss durch die Politik und durch die Verbände wie UEFA und DFB entgegengewirkt werden.
Der Aufruf der Initiative „Boycot Qatar 2022“: https://www.boycott-qatar.de/aufruf/