Wir gedenken Jana Lange und Kevin Schwarze sowie aller anderen Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Halle 2019. Ziel des Anschlags waren die Personen in der Synagoge, die am Jom Kippur Fest, dem höchsten jüdischen Feiertag, teilnahmen.
Antisemitismus innerhalb der Gesellschaft kann zu solchen Terroranschlägen führen, deshalb sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen Antisemitismus zu bekämpfen. Die staatlichen Behörden müssen der Bekämpfung des Antisemitismus und Rechtsextremismus wesentlich mehr Aufmerksamkeit widmen, damit solche Taten sich nicht mehr erreignen können.
„Heute vor drei Jahren, an dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, verübte ein Rechtsterrorist einen Anschlag auf die Hallesche Synagoge sowie auf einen anliegenden Döner-Imbiss – letzteres mutmaßlich aus rassistischer Motivation. Er tötete zwei Menschen und verletzte zwei weitere Menschen schwer.
Auch wenn der Täter verurteilt ist, hat der Kampf gegen Rechtsterrorismus und gegen Antisemitismus in unserer Gesellschaft und in den Behörden noch nicht den Stellenwert, den es braucht, um in Zukunft Hass und noch mehr Gewalt zu verhindern. Für uns ist heute und an jedem anderen Tag deshalb eines klar: Wir stellen uns gegen jeden Antisemitismus und solidarisieren uns mit allen Jüdinnen*Juden, die alltäglich blanken Antisemitismus erleiden müssen und meist von unserem System im Stich gelassen werden. Im Fall von Halle stellt sich etwa noch immer die Frage, warum am 09.10.2019 keine Polizeistreife vor der Synagoge Wache hielt. Jüdisches Leben ist strukturell bedroht in Deutschland und es ist unsere Aufgabe, dies nicht nur anzusprechen, sondern aktiv für Änderungen einzustehen.
Das bedeutet auch, dass dem Gedenken an die Opfer dieser Gewalt – insbesondere in Halle! – angemessen viel Raum gegeben wird. In Halle soll am Sonntag der „Mitteldeutsche Marathon“ mitten in der Stadt stattfinden – ein ausgelassenes Sportfest. Gegen ein Sportfest ist an sich nichts einzuwenden – wenn dieses unpolitische Großevent innerhalb der Stadtgesellschaft allerdings das Gedenken an den furchtbaren Anschlag in den Schatten stellt, dann läuft gehörig etwas schief.
Richtigerweise fordern die Jusos Halle, dass der 9. Oktober im Zeichen des Gedenkens und der gesellschaftlichen Aufarbeitung stehen – und der Marathon an einen anderen Termin weichen muss: https://www.hallanzeiger.de/…/30-09-2022-jusos-halle...“ (zit.: https://www.facebook.com/search/top?q=nrw%20jusos )