22.07.2011 bleibt unvergessen – Rechtsterrorismus ist die größte Gefahr für Freiheit und Demokratie

Heute vor 11 Jahren ermordete der Rechtsextremist Anders Breivik in Norwegen 77 Menschen.
Erst zündete er im Regierungsviertel von Oslo eine Autobombe, der 8 Menschen zum Opfer fielen. Anschließend überfiel er auf der Insel Utøya ein Ferienlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation. Dort ermordete er 69 Jugendliche.
Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.
Sie sind unvergessen:
Karar Mustafa Qasim, Andreas Edvardsen, Ronja Sottar Johansen, Emil Okkenhaug, Asta Sofie Helland Dahl, Monica Iselin Didriksen, Rune Havdal, Tore Eikeland, Espen Jorgensen, Karin Elena Holst, Aleksander Aas Eriksen, Victoria Stenberg, Ruth Benedicte Vatndal Nilsen, Isabel Victoria Green Sogn, Ida Beathe Rogne, Elisabeth Tronnes Lie, Monica Elisabeth Bosei, Havard Vederhus, Carina Borgund, Ingrid Berg Heggelund, Tarald Keven Mjelde, Porntip Ardam, Andrine Bakkene Espeland, Torjus Jakobsen Blattmann, Jamil Rafal Mohamad Jamil,
Tina Sukuvara, Fredrik Lund Schjetne, Steinar Jessen, Lejla Selaci, Henrik Rasmussen, Thomas Margido Antonsen, Mona Abdinur, Anders Kristiansen, Tamta Lipartelliani, Kevin Daae Berland, Silje Stamneshagen, Hanne Kristine Fridtun, Hakon Odegaard, Sondre Furseth Dale, Henrik Andre Pederson, Eivind Hovden, Rolf Christopher Johansen Perreau, Sverre Flate Bjorkavag, Eva Kathinka Lutken, Ismail Haji Ahmed,
Maria Maagero Johannesen, Modupe Ellen Awoyemi, Lene Maria Bergum, Guro Vartdal Havoll, Marianne Sandvik, Andreas Dalby Gronnesby, Sondre Kjoren, Bendik Rosnaes Ellingsen, Gizem Dogan, Snorre Haller, Johannes Buo, Sharidyn Svebakkbohn, Silje Merete Fjellbu, Hanne A. Balch Fjalestad, Bano Abobakar Rashid, Syvert Knudsen, Diderik Aamodt Olsen, Simon Saebo, Synne Royneland, Trond Bernsten, Birgitte Smetbak, Margrethe Boyum Kloven, Even Flugstad Malmedal, Gunnar Linakar, Kjersti Berg Sand, Tove Ashill Knutsen, Hanna M Orvik Endresen, Kai Hauge, Hanne Ekroll Lovlie, Ida Marie Hill, Jon Vegard Lervag, Anne Lise Holter.
Die Journalistin Asne Seierstad titelte ihr Buch über Brevik mit „Einer von uns“. Sie schildert ihn als sozial isolierten, zutiefst narzisstischen Menschen, der besessen ist von dem faschistoiden Wahn, Norwegen aus der Hand von Feministinnen, Linksliberalen und Migrationsbefürwortern befreien zu müssen. „Er ist ein politischer Terrorist.“ Er habe genau gewusst, wen er tötet. „Er hat sie für ihre politischen Ideale getötet.“ In seiner Aussage vor Gericht bezieht sich Breivik unter anderem auch auf die Zwickauer Terrorzelle NSU, deren Mordserie in Deutschland sich über 10 Jahre erstreckte mit 10 Ermordeten, 43 Mordversuchen, drei Sprengstoffanschlägen und 15 Raubüberfällen. Die Gegner von Einwanderung und Multikulturalismus hätten sich seit dem Zweiten Weltkrieg nicht frei äußern dürfen. Er habe nicht nur das norwegische Kabinett einschließlich Ministerpräsident Jens Stoltenberg umbringen wollen, sondern auch Gro Harlem Brundtland. Die Politikerin habe er vor laufender Kamera enthaupten und das Video später ins Internet stellen wollen. Im August 2012 wird Breivik zu der in Norwegen möglichen Höchststrafe verurteilt: 21 Jahre Gefängnis, mit anschließender Sicherungsverwahrung. (WDR, 22.07.2016)
Am 22.07.2016 ermordete der rechtsextremistische Täter David Sonboly neun Menschen mit Migrationshintergund. Er beging seine Taten am fünften Jahrestag der Anschläge des norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik, den er verehrt haben soll. (Die Hintergründe zu dem Anschlag hat der Mediendienst Integration in einem Factsheet zusammengestellt, das ihr hier lesen könnt: https://mediendienst-integration.de/…/Factsheet_5_Jahre… (Link in Bio/Linktree). Das ist nur eins von vielen Beispielen für ein international agierendes rechtsterroristisches Netzwerk, das die demokratischen Gesellschaften mit ihren Werten bedroht.
Wir gedenken der Opfer. Wir gedenken Armela S., Can L., Chousein D., Dijamant Z., Guiliano Josef K., Janos Roberto R., Sabina S., Selçuk K. und Sevda D.
In einer Welt, in der es global mehr Diktaturen oder Autokratien als Demokratien gibt, gedeiht der Rechtsterrorismus besonders „gut“. Deshalb gilt es für die Demokrat*innen stark zu sein gegen die Bedrohung durch Rechtsextremisten und ihren terroristischen Arm.