Martin Harter: Holsterhausen hat große Entwicklungschancen

Die SPD Holsterhausen lud interessierte Bürger*innen und ihre Mitglieder zu einer bürgeröffentlichen Mitgliederversammlung zum Thema „Stadtentwicklungsmöglichkeiten in Holsterhausen“ ein. Referent des Abends war Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand Stadtplanung und Bauen, der sich vor allem mit dem Deckel über die A 40 in Holsterhausen und Frohnhausen befasste. Grundlage der gesamten Überlegungen ist die Machbarkeitsstudie über den Bau des olympischen und paraolympischen Dorfs auf der A 40 durch das renommierte Büro Albert Speer + Partner GmbH aus Frankfurt am Main (https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/0115_1/newsletter_5/sonstiges_1/2021_05_04_Praesentation_zur_Staedtebauliche_Machbarkeitsstudie_zum_Olympischen_und_Paralympischen_Dorf_auf_dem_Deckel_der_A40.pdf ). Zwar ist der olympische Traum im Ruhrgebiet ausgeträumt, aber das Projekt als solches macht Sinn: „Unabhängig von der Teilnahme an den Olympischen und Paralympischen Spielen 2032 oder später bietet die Umsetzung des erstellten Konzeptes einen deutlichen städtebaulichen Zugewinn für die Stadt Essen“, so Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand Stadtplanung und Bauen zur potenziellen Nachnutzung des Gebiets. „Die städtebauliche Machbarkeitsstudie zeigt eine nachhaltige und zukunftsweisende Lösung für den Deckel der A 40, die sowohl Wohnen, Gewerbe und viel Grün beinhaltet.“ (https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1426847.de.html)

Martin Harter stellte heraus, dass der Deckel über die A 40 im Hinblick auf das Gerichtsurteil zum Dieselfahrverbot die Abgaswerte drastisch senken werde. Die Abdeckelung der A 40 im Essener Westen ist demnächst Thema in den Beratungen des Rats. Darüber hinaus gewinnt die Stadt ein Baugrundstück von ca. 19 ha, auf dem ca. 2000 – 3000 neue Wohnungen entstehen könnten. Für den Vorsitzenden der SPD Holsterhausen, Benno Justfelder, ist es u.a. wichtig, dass die U-Bahn unterirdisch bleibt und nicht wie in älteren Entwürfen auf dem Deckel fahren soll. SPD-Ratsfrau Julia Jankovic lenkte ihren Blick auf die Anbindungen an den Stadtteil etwa in der Friedbergstraße, in der es direkt an der A 40 zwar problematische, aber preisgünstige Wohnungen gibt. Fallen diese dann weg? Aus dem Teilnehmerkreis kam auch der Hinweis, dass man gerade im Hinblick auf den Umwelt- und Klimaschutz das Regenwasser besonders ableiten sollte, um Wasser zu gewinnen. Ein anderer Teilnehmer fragte nach Holzbauten, ob diese in die Planungen einfließen werden. Martin Harter verwies darauf, dass bei der Modulbauweise an Grundschulen Holzbauten installiert werden.

Für den Bau des A 40 Deckels sind die Hürden sehr hoch und seine Realisierung erst in den 2030er Jahren möglich, aber als eine machbare Vision für das politische Handeln unersetzlich. Da ist der Bundesverkehrswegeplan, der vor allem dank des CSU-Bundesverkehrsministers die meisten Verkehrsprojekte nach Bayern lotste. Auch die Kosten darf man nicht aus den Augen verlieren, weil es nicht nur momentan an wichtigen Rohstoffen und Materialien mangelt. Allen Widrigkeiten zum Trotz darf der Plan des Deckels nicht aufgegeben werden.

Nach gut zwei Stunden Vortrag und Diskussion ging eine interessante und lebhafte Diskussion zu Ende. Dank Martin Harters spannendem Vortrags und beeindruckender Kompetenz in puncto Städtebau war es erkenntnisreicher Abend für alle Beteiligten.