Den Holsterhauser Norden im Blick

Die SPD Holsterhausen fragte am Freitag, dem 21.08.2020, Anwohner*innen am Spielplatz an der Bunsenstraße nach ihren Wünschen, Vorstellungen, Ideen und Problemlagen in ihrem Quartier. Der Holsterhauser Norden gilt seit je her als das Problemviertel in unserem Stadtteil. Aber ist das wirklich so? In den letzten Jahren ist einiges in Angriff genommen worden wie die Grundrenovierung eines ganzen Häuserblocks in der Harkortstraße. Trotzdem gibt es auffälligen Leerstand.

Oliver Kern hat sich den Spielplatz an der Bunsenstraße angesehen und folgende Forderungen mit auf den Weg gegeben: Den Rindenmulch entfernen, unter der Schaukel Sicherheitsmatten einsetzen, eine Kleinkinderschaukel installieren.
Der Holsterhauser Norden hat Entwicklungschancen etwa mit einem Zentrum für eine smarte Innenstadtlogistik mit E-Automobilen für z.B. Rüttenscheid, um für verkehrliche Entlastung zu sorgen.

Beim Treffen mit den SPD-Kandidat*innen Julia Jankovic und Alexander Nolte sowie den Kandidat*innen für die Bezirksvertretung Iris Dziura und Benno Justfelder gaben die anwesenden Anwohner*innen viele Informationen über die aktuelle Lage in ihrem Wohnquartier. Zur Überraschung aller Anwesenden fand sich der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Oliver Kern ein, der ein paar Jahre im Holsterhauser Norden wohnte. Er ging sofort auf den Spielplatz und gab als erfahrener ehemaliger Geschäftsführer des Vereins für Kinder- und Jugendarbeit mehrere Tipps zur Verbesserung des Spielplatzes.

Über zwei Stunden dauerten die Gespräche der Anwohner*innen mit den SPD-Vertreter*innen. Die hier angesprochenen Themen werden am 28.08.2020 beim Rundgang mit dem neuen Planungsdezernenten Martin Harter die Grundlage für das Gespräch mit ihm sein. Aber der Reihe nach. Ein großes Thema wie in vielen anderen Quartieren in Essen ist der viele Müll an den Containerstandorten, aber auch auf den großen Industriebrachen zwischen der Münchener- und Schederhofstraße. Der aktuelle Besitzer der Flächen macht keine Anstalten, an den Zuständen auf seinem Grundstück irgendetwas zu ändern.

Das Los der rumänischen Arbeiter, die hier in schlechten Unterkünften untergebracht sind, lässt die Anwohner*innen nicht kalt. Die Schuld an der verdreckten Zuständen haben die Firmen, die ihre rumänischen Arbeiter*innen und ihre Familien ausbeuten. Weniger Anstoß erzeugen die parkenden LKWs auf der Münchener Straße, weil auf den Autobahnen zu wenige Parkplätze für die Fahrer vorhanden sind. Es wird von Anwohner*innen ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dort kein Müll liegen gelassen wird.

Die Wohnsituation empfinden nicht wenige Anwohner*innen als nicht zufriedenstellend. Die Mieten sind in den letzten Jahren gestiegen, obwohl so gut wie nichts an den Häusern oder den Wohnungen gemacht worden ist. Es gibt Leerstand in verschiedenen Straßen. Hier passiert sehr wenig. Nach Auffassung der SPD-Vertreter muss die Stadt gezielter nachschauen.

Die großen Industriebrachen bereiten auch den Anwohner*innen große Sorgen. Das Druckhaus der Funke-Mediengruppe ist fast leer gezogen, ein paar große Druckmaschinen müssen noch ausgebaut werden. Die Zukunft der WIDIA ist nach 2021 noch ungewiss. Was wird aus dem Gelände von ThyssenKrupp im Schederhofviertel nach dem Verkauf der Aufzugssparte? Gibt es Chancen und Ideen für Neuansiedlungen? Die Thelen-Gruppe besitzt viele Grundstück im Schederhof. Welchen Druck kann eine Stadt aufbauen, um Investitionen vom Besitzer zu verlangen?

Die SPD Holsterhausen hat sich schon oft in diesem Gebiet umgesehen und Verbesserungsvorschläge gemacht. Im letzten Jahr nahm die Bezirksvertretung III ihren Antrag auf mehr Begrünung im Gewerbegebiet an. Die Politik und die Stadt sind aufgefordert, diesen Teil Holsterhausens mehr in den Fokus nehmen und Verbesserungen durchzusetzen. Am 28.08.2020 treffen sich Vertreter der SPD Holsterhausen und einige Anwohner*innen mit dem neuen Planungsdezernenten Martin Harter, um genau diese Fragen zur Zukunft des Holsterhauser Nordens zu erläutern. „Wie gesagt, wir haben schon immer mindestens ein Auge auf den Holsterhauser Norden gehabt, wir bleiben am Ball,“ sieht SPD-Ratskandidatin Julia Jankovic eine große Herausforderung auf sich zukommen.