Unterstützt den lokalen Handel – für gesunde Lebensmittel, Tierwohl und humane Arbeitsbedingungen

Erst die Coronaausbrüche bei Westfleisch und Tönnies haben die seit zwei Jahrzehnten herrschenden menschenverachtenden Produktionsbedingungen öffentlich gemacht. Der gesellschaftliche und damit politische Druck nimmt auf die „Kotelett-Kaiser“ und „Schnitzelbarone“ zu. Aber diese Skandale sind nur die Spitze des Eisbergs in der Fleisch- und Agrarindustrie. Wir Verbraucher können mit dazu beitragen, dass diese Produktionsbedingungen bald der Vergangenheit angehören.

Menschenverachtende Arbeitsbedingungen

Die großen Betriebe verlassen sich zunehmend auf die fleißigen, aber schlecht bezahlten Arbeitskräfte aus Osteuropa, auch unter dem Aspekt, dass Menschen aus Deutschland diese Arbeit nicht mehr machen würden. Sicherlich liegt es aber mehr an den Löhnen und den Arbeitsbedingungen. In der Coronakrise wird daher viel über die sehr enge Unterbringung in Massenunterkünften für die Arbeitnehmer sowie Lohndumping durch Werkverträge und Subunternehmertum diskutiert.

Deutschland die Schlachtbank Europas

Das Niedriglohnland Deutschland produziert mehr Fleisch, als die Bundesbürger*innen essen können. Laut Spiegel (28.06.2020) liegt „Selbstversorgungsgrad liegt bei gut 115 Prozent, der Exportüberschuss bei Fleisch und Fleischwaren beträgt 1,3 Millionen Tonnen.“ Der Fleischverbrauch geht schon seit Jahren zurück. Trotzdem wird immer mehr geschlachtet. Dazu der Agrarökonom Hamm: „Lebende Schweine aus den Niederlanden und zum Teil auch aus Dänemark werden zum Schlachten über die Grenze gebracht, weil die Schlachthöfe hierzulande billiger arbeiten, unter Bedingungen, die, wie die Werkverträge, im Ausland teils bereits verboten sind.“ (Spiegel, 28.06.2020)

Holsterhausen bietet Alternativen zum Fleischwahnsinn

Der Vorsitzende der SPD Holsterhausen, Benno Justfelder, sieht seinen Stadtteil für eine gesunde und nachhaltige Ernährung gerüstet. „Wir haben in Holsterhausen das Glück, dass wir eine gute und abwechslungsreiche Lebensmittelversorgung besitzen. Wir finden in Bäckereien, Metzgereien oder auf dem Wochenmarkt alles für den täglichen Gebrauch. Der von der SPD Holsterhausen 1986 eingeführte Nachmittagsmarkt erfreut sich gerade jetzt in der Pandemie großer Beliebtheit. Deshalb sollten die Holsterhauser*innen die Geschäfte vor Ort aufsuchen und dort kaufen.“